Seelische Blockaden im Kinderwunsch: Warum es sich lohnt, sie zu lösen.

Seelische Blockaden im Kinderwunsch: Warum es sich lohnt, sie zu lösen.

Seelische Blockaden im Kinderwunsch: Warum es sich lohnt, sie zu lösen.

Die ersten Monate und vielleicht auch das erste Jahr der Kinderwunschzeit bekommt man ja emotional noch irgendwie hin. Zum einen weiß man, dass es durchaus eine Weile dauern kann, bis man schwanger wird. Zum anderen beruhigt einen auch die Gynäkologin: Bei einem unauffälligen Befund und einer unauffälligen Untersuchung ist ein Jahr ohne Empfängnis noch kein Grund zur Besorgnis.

Doch irgendwie scheinen die Aussagen der Experten nicht so recht im Herz anzukommen. Das Warten ist leichter gesagt als getan. Die Sorgen und Ängste in dieser Zeit scheinen sich nicht durch die Aussagen der Ärzte beruhigen zu lassen.

Viele Frauen geraten schneller in eine emotional stark belastete Situation, als ihnen lieb ist. So lange man noch in Untersuchungen steckt, lassen sich die Gefühle mehr oder weniger gut in Schach halten. Es sind viel mehr die Untersuchungspausen und die Zeiten nach den Untersuchungen, die Frauen als besonders schwierig beschreiben.

Instinktiv spüren Frauen, dass ihre Seele bei allen medizinischen Bemühungen auf der Strecke geblieben ist. Der Körper wird rauf und runter gescannt, der Partner wird durchgecheckt und die Seele – sie wird kaum beleuchtet und erfährt selten Streicheleinheiten.

Für viele körperliche Abläufe können Antworten gefunden werden. Doch wie sieht es mit der Seele in der Kinderwunschzeit aus? Manch eine Frau, die einen bislang unerfüllten Kinderwunsch mit sich trägt, fragt sich früher oder später:

„Gibt es vielleicht einen seelischen oder emotionalen Grund, warum ich momentan nicht schwanger werde?“

Könnte da etwas dran sein? Gibt es so etwas wie seelische Blockaden?

Die Meinungen sind gespalten: Zum einen sagen Experten, dass es keine seelischen Blockaden gibt, die eine Empfängnis verhindern könnten. Zum anderen gibt es zahlreiche glückliche Berichte von Paaren, die genau das Gegenteil verkünden.

Aus den jahrelangen Erfahrungen meines Praxis-Alltags gehöre ich zu den Therapeutinnen, die seelische Blockaden im Kinderwunsch erkennen können. Sie sind manchmal nicht der einzige Grund, können eine Empfängnis (und eine Zeugung) aber beeinflussen.

Dabei muss es sich nicht immer um große Ereignisse oder traumatische Erlebnisse handeln. Manchmal sind es die vermeintlich kleinen Dinge, die eine Blockade entstehen lassen.

Wie erkennt man eine Blockade?

Eine Blockade zu erkennen ist gar nicht so einfach. Sie versteckt sich gerne in den Tiefen unseres Inneren und hat sich vollkommen unauffällig in unser Denken und Handeln integriert.

Wir tragen diese Blockaden „unsichtbar“ mit uns herum. Sie haben sich auf unserer inneren Festplatte regelrecht eingenistet. Diese „Informationen“ arbeiten im Hintergrund und können unter Umständen dafür sorgen, dass alles nach ihren Vorstellungen läuft.

Das kann Auswirkungen auf unser seelisches Empfinden und unsere körperlichen Reaktionen haben.

Was könnte eine Blockade sein?

Blockaden im Kinderwunsch können durch Glaubenssätze, Widerstände, Gehörtes, Erlebtes und Gesehenes entstehen.

Im Grunde kann jedes Thema und jedes Erlebnis eine Blockade nach sich ziehen. Es können Sätze sein, die wir in der Kindheit aufgeschnappt haben oder auch Bilder, die wir gesehen haben und nicht verarbeiten konnten.

Ängste sind ebenfalls häufig anzutreffen – oftmals ist uns das gar nicht so bewusst.

Wie könnte eine Blockade entstehen?

  • Jemand sagte einmal zu Dir: Werde bloß nicht wie Deine Mutter!
  • Jemand schimpfte wütend: Dein Vater kriegt nichts auf die Reihe.
  • Du glaubst: Kinder sind anstrengend.
  • Du hast gelesen: Geburten sind ein Horror.
  • Du denkst: Die Welt ist gefährlich.
  • Du hast Sorge: Mit Kindern ist das eigene Leben vorbei.
  • Du hast das Gefühl: Ich bin bestimmt keine gute Mutter.
  • Du bist überzeugt: Kind & Job = Unmöglich.
  • Du hast Angst: Mein Partner verdient nicht genug für uns alle.
  • Dir wurde suggeriert: Ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein.
  • Du befürchtest: Alles bleibt an mir hängen.
  • Du hast Angst: Ich werde (wieder) dick und unansehnlich in der Schwangerschaft.

Kann man Blockaden lösen?

Ja, das kann man. Und eine Blockade zu lösen ist etwas wunderbar befreiendes: endlich kann man Ballast hinter sich lassen und erleichtert seinen Weg weiter gehen.

Manche Menschen haben jedoch Angst davor, in ihr Inneres zu schauen und daran zu arbeiten. Das ist verständlich, wenn es stark prägende Erlebnisse in der Vergangenheit gab. Oder wenn man im Dunklen tappt, was die eigenen Tiefen angeht.

Viel häufiger sind es jedoch Sorgen und Gedanken, die nicht bedrohlich sind und sich „nur“ unpassend einsortiert haben.

Ganz wichtig: Eine gute Therapeutin kennt und spürt die Grenzen, die diese Arbeit mit sich bringt. Meine goldene Regel lautet daher:

Man muss nicht alles in der Vergangenheit aufarbeiten. Bestimmte Dinge dürfen ruhen, während andere Themen sich geradezu wunderbar für eine Bearbeitung anbieten.

Wenn es „Klick“ macht

Können Blockaden aufgelöst werden, macht es im Inneren fast hörbar „Klick“. Nicht selten fühlt man sich, trotz eines anstrengenden Marsches, um ein Vielfaches erleichtert. Wenn Sorgen aufgelöst, Ängste erkannt und Gedanken bewusst gemacht werden, ist ein wichtiger Schritt Richtung Entlastung bereits getan.

Unser Inneres fängt an, einen neuen Status zu schaffen. Und dabei ist es gut möglich, dass die Seele spürt: „Ahhh…das tut gut. Jetzt fühlt es sich richtig an. Endlich fühle ich mich erleichtert und freier.“

Diesen frei gewordenen Speicher nutzen wir liebevoll, um neue und positive Impulse einzubringen.

Neue Wege können nun beschritten werden.

Was braucht es, um eine Blockade zu lösen?

Um eine Blockade zu lösen, braucht es ein wenig Mut, eine Portion Vertrauen und die Überzeugung: Es darf gut werden.

Methodisch bieten sich für die Lösung von Blockaden Hypnose, EMDR und die systemische Aufstellungsarbeit an. Sie sind Bestandteile des Kinderwunsch Intensiv Programms und äußerst tiefgreifend, sanft und effizient.

Fazit

Das Aufspüren und Lösen von Blockaden im Kinderwunsch tut gut. Man erfährt eine große Entlastung und Sorgen oder Ängste können in einem neuen Licht betrachtet werden. Stockende Prozesse kommen in Gang und eine positive Entwicklung in Deinem Inneren darf sich vollziehen.

Auf Deinem Kinderwunschweg wird eine Weiche gestellt, die viel Gutes mit sich bringt. Für den Moment und für die Zukunft.

Ilka Sterebogen, Heilpraktikerin

Ilka Sterebogen, Heilpraktikerin

Kinderwunschpraxis Sterebogen

Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch und Immunologie spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Ihre Facebook-Gruppe Kinderwunsch Community 2.0 ist für alle Frauen da, die sich wohlwollend und persönlich austauschen möchten.

Das Kinderwunsch Intensiv Programm – Kinderwunschpraxis Sterebogen

Warum werde ich nicht schwanger? Wie Du Dich aus dem Gedankenkarussell befreien kannst.

Warum werde ich nicht schwanger? Wie Du Dich aus dem Gedankenkarussell befreien kannst.

Warum werde ich nicht schwanger?

„Warum werde ich nicht schwanger?“ – das ist die natürlichste Frage der Welt, wenn Du Dir ein Baby wünschst und die ersehnte Schwangerschaft noch auf sich warten lässt.

Die Sehnsucht nach dem Wunschkind ist der Motor unseres Herzens, eine Erklärung zu finden. Die Frage „Warum werde ich nicht schwanger?“ ist der Ausdruck unseres Bewusstseins, um von dort aus Lösungen zu finden.

Wir machen uns auf, um Ärzte zu konsultieren. Wir vereinbaren Termine in einem Kinderwunschzentrum oder suchen ergänzend begleitende Praxen auf. Die größte Hoffnung liegt darin, eine Diagnose und eine Erklärung zu finden.

In vielen Fällen ist das auch möglich und die Frauen/Paare sind erleichtert, eine Antwort zu haben.

Denn mit dieser Antwort kann man aktiv werden und etwas tun. Man fühlt sich nicht mehr ausgeliefert und hilflos. Auch wenn die Erkenntnis keine Garantie auf eine Schwangerschaft ist: man hat einen Grund gefunden und kann daran arbeiten.

Doch was machen Frauen, die (noch) keine medizinische Erklärung ihrer ungewollten Kinderlosigkeit in den Händen halten?

Sie bleiben weiterhin im nagenden Ungewissen. Zum einen sind sie erleichtert, dass keine (schlimme) Diagnose im Raum steht. Zum anderen fühlen sie sich unerlöst, denn keinen Grund zu finden lässt die Seele nicht zur Ruhe kommen.

Frauen, die ohne erkennbaren Grund kinderlos bleiben, stellen sich im Laufe der Monate und Jahre immer wieder diese Frage:

„Warum werde ich nicht schwanger?“

Dein Gedankenkarussell ist längst gestartet. Doch wie es bei einem Karussell immer der Fall ist: es geht rund und rund und rund. Wirklich vorwärts bringt einen das nicht. Spätestens bei der 10. Runde wird einem so schwindelig, dass man sich wünscht, das Karussell würde endlich anhalten.

Die Frage „Warum werde ich nicht schwanger?“ kann zu einer alles vorherrschenden Fragestellung werden. Alles im Leben wird nach dieser Frage ausgerichtet, unter die Lupe genommen, auf Links gedreht und neu sortiert.

Jedes Ereignis, jeder Konflikt, jedes ungesunde Lebensmittel, ja sogar jeder Schritt abseits eines vermeintlich perfekten und vorbildlichen Lebensweges kann als Auslöser – und als mögliche Antwort – in Frage kommen.

Frauen geraten auf diesem Weg nicht selten in eine sehr kräftezehrende Spirale, die all ihre Ressourcen fordert. Sie lesen sich in sämtliche medizinische Artikel ein, sind in Facebook-Guppen und reproduktionsmedizinischen Foren unterwegs, kennen längst alle Bücher zu diesem Thema und sind Experten auf dem Gebiet der neuesten superfood-Forschungen für mehr Fruchtbarkeit.

Ganz extrem wird es für Frauen, deren Routine-Alltagsgerüst fehlt. Die zum Beispiel nicht arbeiten gehen (können), viel Zeit haben um sich mit sich selbst zu beschäftigen und alles – vielleicht auch unbewusst – dem Kinderwunsch gewidmet haben.

Das kostet extrem viel Kraft: körperlich und psychisch. Und hier liegt auch oft das Problem, denn beide Kraftressourcen sind gleich wichtig auf dem Kinderwunschweg von dem wir nie wissen, wie lange er dauern wird.

Aus diesem Grund lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen.

Gibt es vielleicht unbewusste Kraft- & Energieräuber?

Könnten diese Fragen von Dir stammen?

  • Warum passiert mir das?
  • Was habe ich falsch gemacht?
  • Warum werde ich nicht schwanger?

Diese Art der Fragestellungen haben eine „unsichtbare“ Komponente, die auf den ersten Blick nicht wahrnehmbar ist:

Sie lenken unser Denken und unser Fühlen zum Negativen hin. Sie führen in der Antwortsuche zum Unglücklichsein bzw. zur Unglücksbestätigung. Wie das funktioniert? Mit unserem von Natur aus integriertem Brain-Google.

Brain-Google

Unser Gehirn hat eine Art Suchmaschine integriert. Stellen wir uns eine Frage, sucht es bewusst und unbewusst nach einer Antwort.

Ob wir wachen oder schlafen…es sucht radikal und unaufhaltsam auf allen Ebenen. Unser Gehirn sucht so lange, bis es eine plausible Antwort gefunden hat, die erstmal Sinn macht. Doch die Antworten sind bei dieser Art Fragestellungen negativ geprägt und bestätigen, warum etwas nicht geht.

In unserem Fall sucht unser Gehirn so lange nach einer Antwort, warum wir nicht schwanger werden.

Die gefundenen Antworten sind in der Regel nicht weiterführend, sondern fungieren als eine Art Sackgasse.

Wenn wir also unsere innere Suchmaschine konstruktiv anwerfen wollen, dann sollten wir das mit einer positiven Frage tun. Wir brauchen die richtige Formulierung – das kann und sollte man üben. Übrigens auch für andere, wichtige Bereiche in unserem Leben.

Konstruktive Übung

Nimm Dir ein leeres Blatt Papier und notiere Deine Frage. Nimm die Frage, die als erstes aus Deinem Inneren hochkommt, wenn Du an Deinen Kinderwunsch denkst.

Untersuche nun Deine Frage: ist sie so forumuliert, dass nur eine positive/weiterführende Antwort erscheinen kann? Du kannst solange an Deiner Frage formulieren oder feilen, bis es nur eine positive Antwort geben kann.

Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Fragen unter diesem Aspekt verändern können.

Diese Ausnahme solltest Du kennen.

Eines vorab: es gibt eine Ausnahme. Über eine Empfängnis kann man nicht verhandeln. Weder auf dem Papier noch im Gebet. Denn für die Entstehung eines Lebens braucht es ein Wunder, welches wir einladen aber nicht erzwingen können.

Auch bei der noch so perfekt positiv formulierten Fragestellung können wir nicht die ersehnte Schwangerschaft zum Ziel machen. Folgende Fragestellung klappt also für unsere Suchmaschine nicht:

„Was könnte und müsste ich tun, damit ich mit 100%er Sicherheit und Garantie schwanger werde?“

Wie Du „Warum werde ich nicht schwanger?“ positiv umwandeln kannst.

Nehmen wir uns das vor, was in der Kinderwunschzeit am allerwichtigsten ist: die Gesunderhaltung unserer Seele und unserers Körpers.

Es kann immer wieder mal ein Auf und Ab geben – das ist nicht weiter schlimm, so lange wir auch Zeiten haben, in denen wir uns gut um uns kümmern und die Balance im Blick behalten.

Versuche die Frage „Warum werde ich nicht schwanger?“ nicht weiter zu verfolgen. Wandele sie lieber um in eine hilfreiche und weiterführende Frage, wie diese zum Beispiel:

Positive Fragestellungen:

„Was könnte und müsste ich tun, damit es meiner Seele gut geht?“

„Was könnte und müsste ich tun, damit ich körperlich in meiner Kraft bleibe?“

„Wie kann ich meine Wahrnehmung wohltuend ändern, dass ich die beste Hilfe auf meinem Weg sicher erkenne?“

Die Antworten hierzu kommen nicht selten über Nacht. Dein Gehirn arbeitet zu dieser Zeit auf Hochtouren, sortiert wichtiges von unwichtigem aus, schaltet neue Verbindungen und kappt Verbindungen, die sich als nicht wichtig erwiesen haben.

Das hilft uns in der Kinderwunschzeit enorm. Wenn Du den Wunsch hast, aus dem Gedanken-Karussell auszusteigen, dann:

Probiere es einmal aus.

Probiere es aus und schreibe Deine ganz persönliche Fragestellung auf. Feile an ihr, bis nur noch eine positive und hilfreiche Antwort gefunden werden kann. Du kannst sie auch für den „cross-check“ einer vertrauten Person vorlesen: sollte sie keine negative Antwort finden, ist der Test bestanden.

Lies Deine Frage noch einmal im Bett durch, bevor Du abends das Licht ausknipst. Vertraue darauf, dass Du die Antwort finden wirst. Denn sie ist bereits in Dir drin.

Und hast Du sie gefunden, werde aktiv. Heute noch.

Ich wünsche Dir einen kraftvollen Tag, spannende Erkenntnisse und heute Nacht angenehme Träume!

Ilka Sterebogen

Ilka Sterebogen

Kinderwunschpraxis Sterebogen

Ilka Sterebogen ist Kinderwunschexpertin und selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch & Immunologie spezialisiert und bietet mit ihrem Kinderwunsch Intensiv Programm und dem Kinderwunsch Immunologie Check ein außergewöhnliches und umfassendes Untersuchungs- und Begleitprogramm an. Ihre Facebook-Gruppe Kinderwunsch Community 2.0 ist für alle Frauen da, die sich wohlwollend und persönlich austauschen möchten.

Kinderwunsch Immunologie Check – Kinderwunschpraxis Sterebogen

Das Kinderwunsch Intensiv Programm – Kinderwunschpraxis Sterebogen

Nervige Fragen im Kinderwunsch

Nervige Fragen im Kinderwunsch

Nervige Fragen im Kinderwunsch – „Wann ist es denn bei Euch soweit?“

Grenzüberschreitungen passieren besonders gerne in den Momenten, in denen man nicht damit rechnet. Frauen im unerfüllten Kinderwunsch können ein Lied davon singen.

Bekannte, weitläufige Freunde, Arbeitskollegen – ja sogar fremde Menschen können ihre Neugierde nicht im Zaum halten und fragen (völlig unbedarft) in einer belanglosen Kommunikation nach der Fortpflanzungswillig- und -fähigkeit ihrer Gesprächspartnerin.

Dabei scheint es auch keine Rolle zu spielen, wo das Gespräch stattfindet. Auf dem Wochenmarkt wird genauso ungeniert gefragt wie in der Firmen-Teeküche, auf Parties oder beim Discounter zwischen den Regalen.

Die Frage nach dem Nachwuchs ist für viele Frauen das normalste auf der Welt – für Frauen, die sich sehnlich ein Baby wünschen, kommen diese Fragen einem Minenfeld gleich.

Die Frage-Klassiker

Wann ist es denn bei Euch soweit?
Wird es nicht langsam Zeit für Euch?
Willst Du nicht oder kannst Du nicht?
Wird das über 40 (35, 30…) nicht schwierig?

Der Schockmoment

Kennst Du dieses Gefühl, wenn Dich diese Frage kalt erwischt? Innerhalb von Millisekunden wechseln sich die Gefühle rasend schnell ab: das Herz ist getroffen, die innere Abwehr baut sich auf, bloß nichts anmerken lassen, schnell eine schlaue Antwort finden und zum krönenden Schluß kommt die Wut über die eigene Unsicherheit und die Unsensibilität des Anderen.

Um ein wenig Fassung ringend antwortest Du vielleicht:

Die Klassiker-Antworten

Es passt gerade nicht.
Wir sind so im Stress und haben keinen Kopf dafür frei.
Ich bin noch nicht soweit.
Wir sind uns da noch nicht im Klaren.

Das Problem an diesen Antworten liegt darin, dass sie dem Fragenden Spielraum bieten weiter zu fragen. Und ohne dass Du Dich versiehst, bist Du in ein unangenehmes Katz- und Mausspiel verwickelt, welches Dir noch nachträglich zu schaffen machen kann.

Der Konflikt

Viele Frauen kommen in diesen Momenten in einen inneren Zwiespalt. Sie möchten weder die Wahrheit sagen, noch ihren eigenen Herzenswunsch negieren.

Innerlich schreit alles nach Empfängnis, die Sehnsucht ist riesengroß und die richtige Antwort wäre: „Ja, ich wünsche mir sehnlichst ein Baby und kann den unerfüllten Kinderwunsch kaum ertragen. Deine Frage trifft mich sehr“.

Kein Wunder, dass das Gehirn in so einer Konfliktsituation durcheinander gerät. Das Herz ruft etwas anderes, als der Verstand sagen möchte.

Die Lösung

In meiner Beratung übe ich mit Frauen in kurzer Zeit die richtige Antwort auf aufdringliche Fragen zu finden. Dabei gibt es nicht „die eine richtige Antwort“, denn sie muss ganz genau zu der Frau passen, die sie ausspricht. Nur dann kann sie kraftvoll und schützend auch in den unvorhergesehensten Augenblicken parat sein.

Das kann ein raffiniertes Ausweichmanöver sein oder auch eine saftige knappe Lüge.

Die Übung

Notiere Dir die Fragen von anderen, die dich am meisten treffen. Spüre in Dich hinein und formuliere die Antwort, die Du am liebsten sagen würdest. Alles ist möglich, nur eines ist wichtig: Deine Antwort muss kurz und knackig sein.

Übe das Fragen & Antwort Spiel ein paar Mal. Stell Dich vor den Spiegel und sage Deine Antwort laut und kräftig. So lange, bis sie wie aus der Pistole geschossen kommt und Du sie in jeder Situation automatisch abrufen kannst.

Warum nicht mal ein klares „Das geht Dich nichts an“ platzieren? Oder die Frage (gekonnt) ignorieren und zum nächsten Thema übergehen? Vielleicht bist Du auch kreativ veranlagt und drehst den Spieß mit einer ähnlich neugierigen (und genauso unpassenden) Frage um?

Hauptsache, die Antwort passt zu DIR und gibt Dir den Schutz, den Du brauchst. Du musst Dich weder erklären noch rechtfertigen. Und sollte Dein Gegenüber beleidigt sein: lass das Problem dort, wo es ist – es ist nicht Deins.

Abschlussgedanken

Wir können die Menschen in unserem Umfeld nicht ändern. Es wird immer Menschen geben, die unbedarft ihre Fragen stellen, um ihre eigene Neugierde zu befriedigen. Sie wollen uns damit nicht schaden, denken aber vermutlich auch nicht über die Wirkung ihrer Worte nach.

Die eigenen Grenzen zu wahren ist wichtig, ganz besonders in einer so sensiblen Zeit wie der Kinderwunschzeit.

Ilka Sterebogen

Ilka Sterebogen

Kinderwunschpraxis Sterebogen

Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch und Immunologie spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Ihre Facebook-Gruppe Kinderwunsch Community 2.0 ist für alle Frauen da, die sich wohlwollend und persönlich austauschen möchten.

Das Kinderwunsch Intensiv Programm – Kinderwunschpraxis Sterebogen

Der Verzicht im Kinderwunsch

Der Verzicht im Kinderwunsch

Der Verzicht im Kinderwunsch – Wenn die Falle zuschnappt

Am Anfang der Kinderwunschzeit ist alles aufregend und neu: Das Verhütungsmittel wird abgesetzt und das Abenteuer Schwangerschaft und Baby darf beginnen.

In dieser Zeit schwelgen die meisten Paare in freudiger Erregung und genießen das Leben in vollen Zügen. Es scheint, als hätte die Hormonlage ihren Höhepunkt erreicht und sich wohltuend mit Zukunftsplänen und intensiven Gefühlsmomenten vermischt.

Wie verlockend, sich eine App für die monatlichen Verlaufskurve auf das Smartphone zu ziehen und in verschiedenen Foren nach fruchtbarkeitssteigernden Maßnahmen zu stöbern. „Das kann ja nicht schaden“ denken wir uns und voller Motivation füttern wir unsere App mit Zyklusdaten und uns (und unseren Partner) mit den neuesten Superfoods.

Endlich etwas für die Gesundheit tun – der Partner zieht aus Solidarität mit und tatsächlich fühlen wir uns aktiver und noch ein wenig aufgeregter, was unseren Herzenswunsch angeht.

Aber da geht bestimmt noch mehr, oder?

Hast Du Dich auch schon mal dabei ertappt, wie Du Deinen Lebensstil und Deinen Alltag nach Dingen durchforstest, die eventuell dem Kinderwunsch im Wege stehen könnten?

Was liegt auf dem Teller und was landet in Deinem Magen? Ist das heißgeliebte Tässchen Kaffee vielleicht doch nicht so gut? Irgendwo hast Du mal gelesen, dass Kaffee die Fruchtbarkeit beeinflusst.

Und die Badewanne. Also die geht nun im Moment wirklich nicht – und schon gar nicht für den Partner. Wird ja auch mal ein paar Monate ohne Badewanne gehen.

Sind wir schon mal beim Thema Wärme: Die Sitzheizung – die muss jetzt mal Pause machen. Vielerorts steht geschrieben, dass eine Sitzheizung nicht gut für Spermien sei.

Wir haben Frühling und bald Sommer – Urlaubszeit! Urlaub ist fantastisch und ein echter Lichtblick im Jahr.

Nur das mit der Flugreise – das sollte nochmal überlegt werden. Was, wenn wir gerade schwanger sind? Auch die Strahlungen da oben in der Luft könnten negative Auswirkungen auf ein eventuell entstehendes Leben haben.

Dann doch lieber die Fahrradtour durchs Elsaß.

Aber warte mal…langes Sitzen auf dem Fahrradsattel ist der männlichen Fruchtbarkeit nicht zuträglich.

Und überhaupt Elsaß. Da gibt es Zwetschgenwasser und Cremant d’Alsace – Alkohol ist im Kinderwunsch nicht gut. Da verkneift man sich besser das Gläschen…hinterher ist man Schuld, dass es nicht klappt.

Tartes und Törtchen haben zuviel Zucker – das schrauben wir generell schon runter. Eine Ausnahme könnte da alles wieder ins Wanken bringen. Also besser nicht Elsaß.

Mit Freunden an die See…die haben schon Kinder und das passt dann irgendwie auch nicht. Und wir möchten auch nicht nach unseren Plänen gefragt oder kalt erwischt werden mit: „Na, wann ist es denn bei Euch soweit?“

„Ach“, denken wir uns, „dann bleib ich dieses Jahr mal zuhause.“

Und vielleicht fühlen wir uns  – unglücklich auf dem Sofa sitzend – vom Leben abgeschnitten.

Wo ist die Freude hin? Wo der Genuss? Wo die Leidenschaft und das Quentchen Leichtigkeit?

Die Verzichtfalle hat zugeschnappt.

Hab keine Sorge – aus dieser Falle gibt es einen Ausweg.

Ich stelle Dir von Herzen ein Rezept aus und verordne bewusst all die Dinge, die Euch immer Spaß gemacht, lecker geschmeckt und für einen kurzen Moment glücklich gemacht haben.

Ganz egal, ob irgendjemand mal geschrieben hat, das dies oder jenes aus diesen oder jenen Gründen nicht ratsam sei.

Frauen im Kinderwunsch neigen dazu, alle Ratschläge zu jedem Zeitpunkt zu 100% durchführen zu wollen. Da summieren sich die Tipps & Tricks enorm und irgendwann sieht frau den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Das kostet in erster Linie Kraft und Energie – die wichtigsten Ressourcen auf dem Kinderwunschweg.

Geh in Gedanken an den Punkt zurück, wo Du glücklich und in Deiner Kraft warst. Was hat Dir Freude geschenkt, wie sah Dein/Euer Wochenend-Ritual aus, welches ist Dein Lieblingsrestaurant und wohin wolltest Du immer schon mal mit Deinem Liebsten reisen?

Hole Dir Deine Kraftquellen zurück. Stück für Stück. Tag für Tag.

Die Babies (und ihre Eltern) lieben das!

Ilka Sterebogen

Ilka Sterebogen

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Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du mindestens einmal in Deiner Kinderwunschzeit mit einer der folgenden Aussagen konfrontiert worden bist:

„Das Thema Kinderwunsch muss enttabuisiert werden.“

„Raus aus der Anonymität.“

Vielleicht auch ganz persönlich mit:

„Steh doch offen zu Deinem Kinderwunsch – das wird anderen Frauen helfen.“

Anonymität im Kinderwunsch

Warum ist das Thema Kinderwunsch eigentlich so brisant? Und warum läuft so viel im Hintergrund, ohne dass es an die Öffentlichkeit kommt? Warum unternehmen Frauen große Anstrengungen, unerkannt zu bleiben?

Ich kann es Dir direkt sagen: Weil ein Kinderwunsch zu den intimsten Dingen im Leben gehört, die eine Frau erleben kann. Ist ein Kinderwunsch über einen längeren Zeitraum unerfüllt, liegt die eigene Achillesferse offen. Sie wird sichtbar für Jedermann und Jedefrau.

Die Natur

Die Natur sieht für uns die Vermehrung vor. Nicht selten empfinden Paare es als ein Versagen auf archaischer Ebene, wenn (noch) keine Kinder kommen. Auch wenn der Kopf weiß, dass es viele verschiedene Gründe gibt: der Bauch ist leer und das schmerzt bis ins Mark.

Es ist ein Gesetz der Natur, dass wir unsere verletzlichste Stelle schützen wollen. Dieses sinnvolle und überlebenswichtige Bestreben ist so tief in uns verankert, dass wir es nicht ausschalten können.

In weniger komplexen Themen denken wir nicht einmal über diesen Mechanismus nach:

Haben wir eine Wunde, wird ein Verband gewickelt.
Ist der Arm gebrochen, wird ein Gips gelegt.
Bei einer Augenentzündung kommt eine Augenklappe zum Einsatz.
Und bei einer Schnittwunde wird geklammert oder sogar genäht.

Ein körperlicher Reflex steigert diesen Schutzmechanismus in Perfektion.

Niemand käme auf die Idee, diesen Schutz wegzunehmen bevor die Wunde verheilt oder zumindest stabil ist.

Niemand stellt einen körperlichen Reflex in Frage.

Die Ausnahme

Ja, es gibt immer wieder vereinzelt Frauen, die sich nach vorne trauen. Die sich öffentlich im Fernsehen begleiten lassen oder in Zeitschriften mit Bild und Namen erscheinen. Frauen, die scheinbar keine großen Probleme haben, über ihren Kinderwunsch zu berichten.

Das ist mutig, denn sie legen ihre Achillesferse offen. Das verdient Hochachtung. Und doch ist der Weg dorthin immer mit einer Entwicklung verbunden.

Die Mehrheit

Der absolute Großteil der Frauen und Paare bleibt jedoch anonym. Diese persönliche Entscheidung verdient ebenso Hochachtung, denn sie zeigt, dass persönliche Grenzen und Gefühle respektiert werden.

Anonymität bedeutet Schutz der Wunde.

Verabschiede Dich von dem Gedanken, dass Du nicht richtig bist, wenn Du Deine Wunde schützt.

Du bist gesund und normal, wenn Du Dich im Wartezimmern der Kinderwunschklinik nicht wohl fühlst oder wenn Du das Thema nach außen hin ausklammerst. Selbst wenn nicht einmal Deine Familie von Deinem Wunsch und Deinen Problemen weiß, ist das ok.

Erinnere Dich daran, dass es ein Gesetz der Natur ist, seine Wunde zu schützen.

Fazit

Achte behutsam auf Deine innere Stimme. Verleugne Dich nicht in Deinem inneren Bestreben nach Schutz oder Rückzug.

Vergleiche Dich nicht mit einer Pionierin oder einer Amazone. Du bist genau richtig, so wie Du bist.

Schau Dich in geschützten Bereichen um, die zu Deiner momentanen Verfassung passen und wo Du Frauen im Kinderwunsch triffst, die so fühlen wie Du.

Nimm Dir die Freiheit, jeden Tag neu für Dich zu entscheiden.

Ilka Sterebogen

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