Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Die Wunde im Kinderwunsch – Wie Du sie schützen kannst

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du mindestens einmal in Deiner Kinderwunschzeit mit einer der folgenden Aussagen konfrontiert worden bist:

„Das Thema Kinderwunsch muss enttabuisiert werden.“

„Raus aus der Anonymität.“

Vielleicht auch ganz persönlich mit:

„Steh doch offen zu Deinem Kinderwunsch – das wird anderen Frauen helfen.“

Anonymität im Kinderwunsch

Warum ist das Thema Kinderwunsch eigentlich so brisant? Und warum läuft so viel im Hintergrund, ohne dass es an die Öffentlichkeit kommt? Warum unternehmen Frauen große Anstrengungen, unerkannt zu bleiben?

Ich kann es Dir direkt sagen: Weil ein Kinderwunsch zu den intimsten Dingen im Leben gehört, die eine Frau erleben kann. Ist ein Kinderwunsch über einen längeren Zeitraum unerfüllt, liegt die eigene Achillesferse offen. Sie wird sichtbar für Jedermann und Jedefrau.

Die Natur

Die Natur sieht für uns die Vermehrung vor. Nicht selten empfinden Paare es als ein Versagen auf archaischer Ebene, wenn (noch) keine Kinder kommen. Auch wenn der Kopf weiß, dass es viele verschiedene Gründe gibt: der Bauch ist leer und das schmerzt bis ins Mark.

Es ist ein Gesetz der Natur, dass wir unsere verletzlichste Stelle schützen wollen. Dieses sinnvolle und überlebenswichtige Bestreben ist so tief in uns verankert, dass wir es nicht ausschalten können.

In weniger komplexen Themen denken wir nicht einmal über diesen Mechanismus nach:

Haben wir eine Wunde, wird ein Verband gewickelt.
Ist der Arm gebrochen, wird ein Gips gelegt.
Bei einer Augenentzündung kommt eine Augenklappe zum Einsatz.
Und bei einer Schnittwunde wird geklammert oder sogar genäht.

Ein körperlicher Reflex steigert diesen Schutzmechanismus in Perfektion.

Niemand käme auf die Idee, diesen Schutz wegzunehmen bevor die Wunde verheilt oder zumindest stabil ist.

Niemand stellt einen körperlichen Reflex in Frage.

Die Ausnahme

Ja, es gibt immer wieder vereinzelt Frauen, die sich nach vorne trauen. Die sich öffentlich im Fernsehen begleiten lassen oder in Zeitschriften mit Bild und Namen erscheinen. Frauen, die scheinbar keine großen Probleme haben, über ihren Kinderwunsch zu berichten.

Das ist mutig, denn sie legen ihre Achillesferse offen. Das verdient Hochachtung. Und doch ist der Weg dorthin immer mit einer Entwicklung verbunden.

Die Mehrheit

Der absolute Großteil der Frauen und Paare bleibt jedoch anonym. Diese persönliche Entscheidung verdient ebenso Hochachtung, denn sie zeigt, dass persönliche Grenzen und Gefühle respektiert werden.

Anonymität bedeutet Schutz der Wunde.

Verabschiede Dich von dem Gedanken, dass Du nicht richtig bist, wenn Du Deine Wunde schützt.

Du bist gesund und normal, wenn Du Dich im Wartezimmern der Kinderwunschklinik nicht wohl fühlst oder wenn Du das Thema nach außen hin ausklammerst. Selbst wenn nicht einmal Deine Familie von Deinem Wunsch und Deinen Problemen weiß, ist das ok.

Erinnere Dich daran, dass es ein Gesetz der Natur ist, seine Wunde zu schützen.

Fazit

Achte behutsam auf Deine innere Stimme. Verleugne Dich nicht in Deinem inneren Bestreben nach Schutz oder Rückzug.

Vergleiche Dich nicht mit einer Pionierin oder einer Amazone. Du bist genau richtig, so wie Du bist.

Schau Dich in geschützten Bereichen um, die zu Deiner momentanen Verfassung passen und wo Du Frauen im Kinderwunsch triffst, die so fühlen wie Du.

Nimm Dir die Freiheit, jeden Tag neu für Dich zu entscheiden.

Ilka Sterebogen

Ilka Sterebogen

Kinderwunschpraxis Sterebogen

Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch und Immunologie spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Ihre Facebook-Gruppe Kinderwunsch Community 2.0 ist für alle Frauen da, die sich wohlwollend und persönlich austauschen möchten.

Das Kinderwunsch Intensiv Programm – Kinderwunschpraxis Sterebogen

Miriams langer Kinderwunsch Weg: Schwanger trotz aller Schwierigkeiten

Miriams langer Kinderwunsch Weg: Schwanger trotz aller Schwierigkeiten

Miriams langer Kinderwunsch Weg: Schwanger trotz aller Schwierigkeiten

Mein Kinderwunsch hat eine lange Geschichte und am Ende war es ganz einfach und fast unkompliziert.

Bei meinem ersten Frauenarztbesuch mit 14 Jahren teilte mir der Arzt unverblümt und unsensibel mit, dass ich im Erwachsenenalter sicher Probleme hätte, Kinder zu bekommen, wenn es überhaupt klappen würde. Zu viele männliche Hormone und ein Knick in der Gebärmutter wurden als Begründung genannt.

In meiner pubertären Phase reagierte ich entsprechend darauf und wehrte mich über 15 Jahre, überhaupt Kinder zu bekommen. Ich war der felsenfesten Überzeugung, Kinder braucht man nicht…!

Als ich mit 30 geheiratet habe, kam der Wunsch – beeinflusst durch außen „es gehört schließlich dazu“ – ein Kind zu bekommen.

Mein damaliger Mann und ich landeten in einer Kinderwunschklinik und ich habe das Erlebnis künstliche Befruchtung hinter mir. Obwohl es an seiner eingeschränkten Fruchtbarkeit lag und man bei mir nichts medizinisches feststellen konnte (außer eine Schilddrüsenunterfunktion, die leicht zu beheben war), hatte es sich tief in meinem Kopf verankert, dass es an mir liegen würde.

Die Kinderwunschklinik tat auch nicht sehr viel, um mir das Gegenteil aufzuzeigen.

Meine Ehe ist mittlerweile geschieden, dies lag nicht aber nicht am gescheiterten Kinderwunsch, wir sind im Guten auseinander gegangen.

Mit dem festgesetzten Gedanken in meinem Kopf, dass es bei mir nicht einfach ist, Kinder zu bekommen, ging ich eine neue Beziehung ein. Diese ist von unglaublicher Liebe und Verständnis füreinander geprägt.

Aufgrund einer verschleppten Lungenentzündung vor vielen Jahren habe ich außerordentlich viel Antibiotika nehmen müssen und meine Darm- und Scheidenschleimhäute waren extrem gereizt. Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Scheiden- und Blasenentzündungen waren die Folge.

Hier hat mir Ilka Sterebogen sehr geholfen. Mit Rat und Tat stand sie mir zur Seite, hat mir nicht nur geholfen, meine Beschwerden zu lindern, sondern auch mein Körperbewusstsein wieder zu finden.

Die Beschwerden sind noch  nicht zu 100% verschwunden, aber deutlich besser und ich weiß, damit umzugehen und nicht gleich in Panik zu verfallen, dass ich eine schlimme Krankheit habe.

Um auf meinen Kinderwunsch zurück zu kommen:

Nach jahrelanger Blockade im Kopf bin ich nun tatsächlich innerhalb von einem Dreiviertel Jahr 2 Mal schwanger geworden. Die erste Schwangerschaft endete leider recht früh in der 6. Woche in einer Fehlgeburt, am gleichen Tag, an dem ich den positiven SS-Test in der Hand hielt, verabschiedete sich das kleine Krümelchen auch schon.

Es mag befremdlich klingen, aber mir hat diese frühe Fehlgeburt Mut gemacht und Kraft gegeben. Nachdem ich mein halbes Leben dachte, ich wäre unfruchtbar, bin ich binnen 2 Monaten schwanger geworden, nachdem meine Schilddrüsenwerte ordentlich kontrolliert worden sind.

Diese Fehlgeburt, die mich einerseits traurig gemacht hat, hat mir andererseits Auftrieb gegeben und die Wand des Unmöglichen verschwinden lassen.

Sowohl Ilka als auch mein Frauenarzt erklärten mir verständlich und behutsam, dass Fehlgeburten leider häufiger vorkommen und nichts unnatürliches sind, Mutter Natur sorgt damit vor. Eine wichtige Hürde hatte ich geschafft, Eizelle und Spermium hatten sich miteinander verschmolzen.

Nach einer Pause und einem wunderschönen Urlaub haben wir es wieder versucht und ich habe jegliche vorsorglichen Arztbesuche, Kinderwunschinformationen, Googelei aufgegeben und es einfach „laufen lassen“ und siehe da, es hat nach nur 3 Monaten wieder geklappt und wir erwarten nun im Januar 2017 einen kleinen Jungen.

Ich möchte nicht die rosa-rote Welt vorgaukeln, die Ängste und Unsicherheiten sind noch da und wenn meine alten Beschwerden (das Brennen in Blase und Scheide) ab und an wiederkommen, ist die Panik da, dass etwas passieren könnte.

Aber ich bekomme immer mehr Vertrauen in meinen Körper, Mutter Natur und dem lieben Gott.

Ich nehme meine Ängste an und ich denke, das ist auch sehr sehr wichtig. Ich höre nicht auf diejenigen, die sagen, „du MUSST ruhiger werden“, „du MUSST dich freuen“, „du DARFST keine Angst mehr haben“… das ist Quatsch, diesen Ausschaltknopf besitze ich  nicht.

Ich höre auf mich selbst und auf diejenigen die sagen „die Ängste sind da, nehme sie an, aber lasse sie nicht dein Leben dominieren, traue dich, dich zu freuen“. Ich tausche mich mit vielen Frauen aus, höre ganz genau zu, wie es ihnen geht und das hilft unwahrscheinlich.

Mein Partner ist eine ganz unbeschreibliche Unterstützung. Er nimmt mich sehr ernst, bremst mich aber auch und fragt genau nach, ob wir wirklich ins Krankenhaus müssen, wenn ich mal wieder an einem Wochenende (immer wieder an den unmöglichsten Terminen) im Urlaub Panik bekomme. Ich höre auf meinen Körper und vertraue ihm.

Am wichtigsten sind fachliche Bezugspersonen, die menschlich sind, ich habe einen wundervollen Frauenarzt, hatte Ilka als Begleiterin und nun eine tolle Hebamme. Ich möchte nicht, dass mich jemand mit Samthandschuhen anfasst, überhaupt nicht, ich möchte einfach ernst genommen und im richtigen Augenblick auch zurecht gestutzt werden .

Ein ganz wichtiger Rat meinerseits: Ich bin sogenannte Spätgebärende mit 36 .

Ich kenne die Vorgehensweise von vielen, dass sie erstmal alles locker sehen möchten und „laufen lassen“, so habe ich sowohl Mitte zwanzig Jährige als auch Mitte dreißigjährige erlebt, die sich geweigert haben, sich körperlich untersuchen zu lassen und der Natur freien Lauf lassen wollten und am Ende hat es nicht zu klappt, beide waren am Ende tatsächlich zu alt.

Es ist richtig, nicht gleich alle Untersuchungen mitzumachen. Ich weiß z.B., dass wir damals viel zu schnell in eine Kinderwunschklinik gegangen sind. Ist man einmal in dieser Maschinerie drin, kommt man da so schnell nicht wieder heraus.

Ich bin aber der felsenfesten Überzeugung, das gewisse Dinge, wie ein Spermiogramm beim Mann und eine Hormon- und Zyklusuntersuchung bei der Frau auch schon nach 3 oder 6 Monaten nach Kinderwunschstart durchführen lassen könnte. Man verschwendet sonst Zeit.

Hätte mein Frauenarzt im Herbst letzten Jahres nicht festgestellt, dass ich mit meinen Tabletten nicht richtig eingestellt gewesen bin, hätte es bis heute nicht geklappt und ich vielleicht noch mehr Fehlgeburten gehabt. Am Ende war es irgendwie einfach und gar nicht mehr unmöglich, habe ich das Gefühl.

Ich möchte allen Mut machen, glaubt an euren Körper und euch selbst. Die Wand des Unmöglichen baut man sich selbst. Und es gibt so viele Möglichkeiten, Kinder zu bekommen, seien es die eigenen oder auch nicht oder sein Leben ganz alternativ zu gestalten.

Mein Ex-Mann hat bisher keine Kinder bekommen und sich mit seiner neuen Partnerin ein ganz alternatives und auch sehr erfüllendes Leben aufgebaut. Ich bin sehr stolz auf ihn, wie er lebt und was er erschaffen hat und er ist glücklich und ich bin es auch.

Habt Mut, Vertrauen und seid neugierig.

Ilka Sterebogen

Ilka Sterebogen

Kinderwunschpraxis Sterebogen

Ilka Sterebogen ist selbständige Heilpraktikerin in Limburg an der Lahn. Sie hat sich auf die Themen Kinderwunsch und Immunologie spezialisiert und betreut Frauen und Paare in ihrer Praxis vor Ort sowie online in ihrem virtuellen Praxisraum. Ihre Facebook-Gruppe Kinderwunsch Community 2.0 ist für alle Frauen da, die sich wohlwollend und persönlich austauschen möchten.

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